COVID-19: Erste Impfung für rund 900 Beschäftigte und Betreute

Rund 900 Menschen mit Behinderung sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lebenshilfe Seelze wurden am vergangenen Wochenende von mobilen Impfteams des Impfzentrums Hannover gegen COVID-19 geimpft.

Am Dienstagnachmittag vergangener Woche kam die überraschende Zusage des Impfzentrums, dass alle Beschäftigten und Betreuten geimpft werden können. Viel Zeit bis zum Impfstart am Donnerstagmorgen blieb nicht. Das Werk 3 in Seelze wurde innerhalb von zwei Tagen zur lokalen Impfstation umfunktioniert. Etwa 1.200 Beschäftigte und Betreute sowie deren Angehörige und gesetzliche Betreuungspersonen mussten informiert werden. „Vor allem die kurzfristige Terminkoordination war eine Herausforderung“, betonte Lebenshilfe-Vorstand Christian Siemers. „Die Impfung war freiwillig und die, die sich impfen lassen wollten, mussten zuvor schriftlich zustimmen.

Lebenshilfe-Mitarbeiterin Kathrin Schümann: „Es ist toll, dass die Lebenshilfe die Impfaktion so schnell auf die Beine gestellt hat und damit so vielen Menschen die Möglichkeit gibt, sich impfen zu lassen. Den Organisatoren gebührt mein größter Respekt. Ich habe die Risiken einer Impfung abgewogen und bin zu dem Entschluss gekommen, dass das Risiko für mich ohne Impfung deutlich größer ist.“

Vor Ort kümmerte sich ein sechsköpfiges Lebenshilfe-Team um die Impfkandidaten und organisierte den Ablauf an den vier Tagen. „Unter den Umständen hat die Impfaktion sehr gut funktioniert“, lobte Siemers vor allem die Gemeinschaftsleistung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die die Einwilligungserklärungen einholten, Termine koordinierten und den Fahrdienst für die Personen organisierten, die nicht selbstständig nach Seelze kommen konnten. „Das war ein Kraftakt. Aber alle haben an einem Strang gezogen, damit so viele Menschen wie möglich geimpft werden konnten.“ Bis zum Sonntagabend waren es rund 900 Menschen, die von den zwei mobilen Impfteams des Impfzentrums Hannover ihre erste Dosis erhielten. „Angesichts der kurzen Vorbereitungszeit haben wir eine Menge erreicht“, sagt Siemers. „Jeder, der das Impfangebot wahrnehmen wollte, ist auch geimpft worden.“

„Impfen gibt eine Perspektive“

„Für mich war immer klar, dass ich mich impfen lassen möchte. Super, dass es jetzt so schnell geklappt hat“, sagt Lebenshilfe-Mitarbeiterin Petra Samuray-Temple. Auch Jens Gronemeier, Leiter des Sozialdienstes, äußert sich erleichtert: „Durch das Impfen gibt es eine Perspektive, das ist ganz wichtig. Ich habe mich zu meinem eigenen Schutz impfen lassen, aber auch in Verantwortung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Behinderung.“

Jens Gronemeier, Leiter des Sozialdienstes: „Ich freue mich, dass vorwärts geht. Durch das Impfen gibt es eine Perspektive, das ist ganz wichtig. Für mich war es gar keine Frage, ob ich mich impfen lasse, zum einen als Schutz für mich selbst, aber auch in der Verantwortung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Behinderung.“

Keine gravierenden Nebenwirkungen

Verimpft wurde ausschließlich der Wirkstoff von AstraZeneca. Gravierende Nebenwirkungen sind nach Aussage der Betriebsärztin Dr. Louisa Schreibmüller bei den Geimpften der Lebenshilfe bislang nicht aufgetreten und sehr unwahrscheinlich. „Bei einigen Personen traten grippeähnliche Symptome wie Fieber und Kopfschmerzen sowie leichte Druckschmerzen an der Einstichstelle auf. Das sind aber vor allem bei jüngeren Menschen normale Impfreaktionen und in der Regel ein positives Zeichen für eine aktive Immunantwort.“ In etwa neun bis zwölf Wochen ist die zweite Impfung vorgesehen.

Lebenshilfe-Mitarbeiterin Petra Samuray-Temple:
„Für mich war immer klar, dass ich mich impfen lasse. Super, dass es jetzt so schnell geklappt hat. Die ganze Impfaktion war gut organisiert.“

Zweite Impfung in etwa neun bis zwölf Wochen

Lebenshilfe-Mitarbeiter Waldemar Gelwer: „Ein bisschen unsicher war ich schon wegen der Impfung. Man hört ja viel von möglichen Nebenwirkungen. Aber dann dachte ich, es wird schon gut und richtig sein. Und letztlich ist es ja auch die einzige Möglichkeit, etwas gegen Corona zu tun.“

Weitere Beiträge

Landesspiele 2023: 1. Herren Fußballmannschaft und Lebenshilfe Schwimmteam zu Besuch in Braunschweig
Landesspiele 2023: 1. Herren Fußballmannschaft und Lebenshilfe Schwimmteam zu Besuch in Braunschweig

Während der jährlichen Landesspiele von Special Olympics Niedersachsen haben Sportlerinnen und Sportler die Möglichkeit, sich in einem der größten Wettbewerben...

WissensWert Themenabend zum Behindertentestament: Zweite Veranstaltung weckt großes Interesse
WissensWert Themenabend zum Behindertentestament: Zweite Veranstaltung weckt großes Interesse

Mit über 120 Teilnehmenden erfreute sich die zweite Veranstaltung der Vortragsreihe WissensWert einer großen Nachfrage. Rechtsanwalt Reinhold Hohage von Hohage,...

Gartenfest am 6. Mai: Gärtnerei LebensGrün startet in die Saison
Gartenfest am 6. Mai: Gärtnerei LebensGrün startet in die Saison

Stauden, Sommerblumen, Kräutern, Tomatenpflanzen, Gemüse und Gemüsejungpflanzen: Für Hunderte Pflanzenfreunde aus der Region ist der „Offene Garten“ in der Hofanlage Holtensen ein Fest der Sinne und ein Highlight im Frühjahr. Los geht's am Samstag, 6. Mai, um 10 Uhr.

Gartenteam der Lebenshilfe Seelze pflegt Friedhof der Seelzer St. Martin-Gemeinde
Gartenteam der Lebenshilfe Seelze pflegt Friedhof der Seelzer St. Martin-Gemeinde

Rasen mähen, Hecken schneiden, Wege reinigen – ein Gartenteam der Lebenshilfe Seelze pflegt seit Anfang dieses Jahres den Friedhof der St. Martin-Gemeinde in Seelze. "Für unsere Mitarbeitenden ist diese verantwortungsvolle Aufgabe ein wichtiger Schritt in Richtung berufliche Teilhabe“, betont Werkstattleiter Jens Künzler.

Seminar Medienkompetenz für Menschen mit Behinderungen:  Digitale Medien verstehen und anwenden
Seminar Medienkompetenz für Menschen mit Behinderungen: Digitale Medien verstehen und anwenden

Stammzellspende für Nils: 146 Menschen haben sich registrieren lassen
Stammzellspende für Nils: 146 Menschen haben sich registrieren lassen

Stammzellspende: Registrierungsaktion für Seelzer Jungen am Dienstag, 24. Januar
Stammzellspende: Registrierungsaktion für Seelzer Jungen am Dienstag, 24. Januar

Der vierjährige Nils aus Seelze braucht dringend eine Stammzellspende. Zusammen mit der DKMS und YAFES Kinderkrebshilfe Seelze e.V. organisiert die Lebenshilfe Seelze eine Registrierungsaktion. Jeder und jede im Alter zwischen 17 und 55 kann sich bei der Lebenshilfe registrieren lassen: Dienstag, 24. Januar, 9 bis 18 Uhr, Werk 4, Vor den Specken 9.

Bastelaktion “Adventsbasar to go”: 2.500 Euro-Spende für die Lebenshilfe Seelze
Bastelaktion “Adventsbasar to go”: 2.500 Euro-Spende für die Lebenshilfe Seelze

Zum dritten Mal in Folge haben die Schwestern Nicole Heins und Yvonne Müller die Bastelaktion „Adventsbasar to go“ initiiert. Mit selbstgebastelten Wichtelfiguren, handgemachten Marmeladen, Pralinen und Likör erzielten sie einen Erlös von 2.500 Euro.