„Am liebsten würde ich morgen hier anfangen“
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Unternehmen der Region kamen 2024 nach Seelze und arbeiteten unter anderem in der Wäscherei, der Schlosserei oder im Holzbereich; Beschäftigte unserer Werkstätten lernten ihrerseits Berufe und Tätigkeiten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt kennen. Ob im Restaurant, in der Kfz-Werkstatt, im Baumarkt oder in der Industrie – der Schnuppertag war für alle Teilnehmenden eine tolle Erfahrung.
Andere Arbeitsbereiche kennenlernen: Lebenshilfe-Mitarbeitende Marina Pfehr bei Konica Minolta in Langenhagen
Lebenshilfe-Beschäftigte bei ATS Elektronik in Wunstorf
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil in der Gärtnerei LebensGrün in Holtensen
Daniela Helbsing vom toom Baumarkt Wunstorf, Wohn- und Videofachberaterin, Verantwortliche für soziale Projekte: „Giuseppe und Henrik waren eine echte Hilfe. Beide haben sich sofort tatkräftig eingebracht. Ganz so, als seien sie schon länger dabei. Es lief super. Grundsätzlich sind wir sehr daran interessiert, ausgelagerte Arbeitsplätze anzubieten. Aber es muss passen – für beide Seiten.“
Florian Selchow und Lore Mensing lernten den Arbeitsalltag bei Repac in Gehrden kennen (im Bild Lebenshilfe-Gruppenleiter Felix Rahle)
„Am liebsten würde ich morgen hier anfangen.“ Lebenshilfe-Mitarbeiter Mathias Hicksch arbeitete im Seelzer Kfz-Meisterbetrieb Schäfermeier.
Lebenshilfe-Mitarbeiter Heiko Schrader im Restaurant Flügel’s in Seelze: „Ich habe beruflich schon viel ausprobiert. Meiner Meinung nach könnten sich viel mehr Menschen mit Behinderung den Schritt auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zutrauen. Das Potenzial ist da.“
Werkstätten für Menschen mit Behinderung sind ein zentraler Baustein im System der beruflichen Teilhabe. Die wenigsten Menschen haben jedoch eine Vorstellung davon, wie der Alltag in den Einrichtungen aussieht, wie groß die Vielfalt an Produkten und Dienstleistungen ist, wie leistungsfähig Menschen mit Behinderung tatsächlich sind. Der Aktionstag soll dazu beitragen, Vorurteile und Klischees abzubauen – und neue Türen zu öffnen.
Schichtwechsel - Unsere Partnerunternehmen 2023 & 2024
- Konica Minolta, Langenhagen
- ATS Elektronik, Wunstorf
- EDEKA Christ, Seelze
- Marley Deutschland GmbH, Wunstorf
- Continental AG, Hannover, Werk Stöcken
- toom Baumarkt, Wunstorf
- Repac GmbH, Gehrden
- Kfz-Meisterbetrieb Schäfermeier, Seelze
- Restaurant Flügels, Seelze
Christine Wolf (Mitte) und Lydia Maus, Continental AG, arbeiteten für einen Tag in der Konfektionierung der Lebenshilfe in Seelze: „Es ist beeindruckend zu erleben, wie bei der Lebenshilfe gearbeitet wird. Vor allem das Menschliche begeistert mich, dieser wertschätzende Umgang miteinander. Alle sind offen und herzlich, es fühlt sich sehr familiär an. Aber auch, was von den Beschäftigten in den Arbeitsbereichen geleistet wird und wie vielfältig die Lebenshilfe aufgestellt ist. Respekt.“
Savas Merdane (links) von Continental informierte sich über die Arbeitsabläufe in der Schlosserei: Was ich nicht erwartet hätte, ist, wie selbstständig die Beschäftigten der Werkstätten arbeiten. Man traut ihnen viel zu, auch das Schweißen, Stanzen und Sägen oder die Bedienung großer Anlagen wie die computergestützte Fräsmaschine. Die Lebenshilfe ist professionell aufgestellt, verfügt über eine moderne Maschinenausstattung und deckt das gesamte Spektrum einer Schlosserei ab. Wenn mehr Unternehmen davon wüssten, würde es sicher noch mehr Aufträge und Kooperationen geben.“
Martina Bench, Marley Deutschland GmbH (rechts): „Es interessierte mich zu sehen, wie der Alltag bei der Lebenshilfe aussieht. Die Mitarbeitenden machen ihre Sache richtig gut und gekonnt. Noch weit mehr fasziniert mich die menschliche Seite. Hier darf der Mensch einfach Mensch sein, frei von Vorurteilen und Be-wertungen.“ Marina Becker: „Wir wurden sehr herzlich aufgenommen. Alle sind so nett, offen und hilfsbereit. Was mich ganz besonders beeindruckte, wie viel Vertrauen in die Menschen mit Behinderung gesetzt wird. Ich hätte nicht erwartet, dass sie in den Werkstätten so selbstständig und eigenverantwortlich arbeiten.“
"Professionell aufgestellt": Ein Mitarbeiter der Continental AG, Werk Stöcken, unterstützt Lebenshilfe-Mitarbeiter Florian Gelhaar (re.) im Holzbereich der Lebenshilfe.
Der Aktionstag „Schichtwechsel“ wird von der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen e.V. (BAG WfbM) organisiert. In ihr haben sich Einrichtungen zusammengeschlossen, die den Menschen die Teilhabe an Arbeit und Gesellschaft ermöglichen. Zurzeit sind rund 310.000 Erwachsene mit Behinderungen in den Mitgliedswerkstätten der BAG WfbM beschäftigt, rund 26.000 zu ihrer Beruflichen Bildung im Berufsbildungsbereich und rund 260.000 zu ihrer Arbeits- und Berufsförderung im sogenannten Arbeitsbereich.
Quelle und weitere Informationen: www.bagwfbm.de
Schichtwechsel am 25. September 2025
Der nächste Aktionstag findet am 25. September 2025 statt. Machen Sie mit. Tauschen Sie für einen Tag die Rollen. Kommen Sie in unsere in unsere Werkstätten nach Seelze oder Holtensen. Lernen Sie z.B. den Alltag in der Wäscherei, Großküche, Tischlerei, Schlosserei oder in unserem Gartenbereich kennen. Und öffnen Sie unseren Mitarbeitenden mit Beeinträchtigung die Türen in Ihr Unternehmen – ein Gewinn für alle.
