50 Jahre Frühförderung – 1975 bis 2025
Wenn ein Kind zur Welt kommt, beginnt ein großes Abenteuer – für das Kind selbst, aber auch für seine Familie. Manchmal wird auf diesem Weg früh deutlich, dass sich ein Kind anders entwickelt als andere. Vielleicht spricht es nicht, wenn andere längst erzählen. Vielleicht meidet es Blickkontakt, reagiert nicht auf Sprache, spielt anders. Oder es fällt einfach auf: Irgendetwas ist anders.
In solchen Situationen sind Eltern oft verunsichert – und brauchen Orientierung. Genau hier setzt die heilpädagogische Frühförderung der Lebenshilfe Seelze an. Seit mittlerweile 50 Jahren begleiten wir Kinder mit Entwicklungsverzögerungen oder Behinderungen und unterstützen ihre Familien – individuell, behutsam und mit viel Erfahrung.

Ein Anfang mit Weitblick
1975 entstand auf Initiative von Herbert Burger und Monika Brenner die Ambulante Hausfrühförderung – damals noch im Rahmen der Lebenshilfe-Kreisvereinigung Neustadt e.V. Ihr Ziel: Kinder mit Förderbedarf so früh wie möglich unterstützen – und das in ihrem vertrauten Lebensumfeld.
Was als kleines Angebot begann, hat sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem etablierten und regional vernetzten Fachbereich entwickelt. Heute begleitet das Team der Frühförderung Kinder in Wunstorf, Neustadt, Garbsen, Seelze und Barsinghausen. Zum Team gehören Fachkräfte aus verschiedenen pädagogischen Bereichen: Heilpädagogik, Sozialpädagogik, Sonderpädagogik, Sprachheilpädagogik – ergänzt durch vielfältige Zusatzqualifikationen.
„Die Frühförderung eröffnet einen neuen Blick auf das Kind. Die Zusammenarbeit ist verlässlich, auf Augenhöhe – und der regelmäßige Austausch mit den Fachkräften ist für uns in der Kita eine wichtige Unterstützung.“
Kita Maria Regina, Berenbostel
Früh ansetzen. Individuell begleiten.
Die Frühförderung richtet sich an Säuglinge, Kleinkinder und Vorschulkinder, bei denen sich eine Entwicklungsverzögerung oder eine drohende Behinderung zeigt. Manche Familien kommen über das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) auf der Bult, andere über Kinderärzt*innen, Beratungsstellen oder die Kita. Viele Eltern melden sich auch direkt bei uns – oft mit einem diffusen Gefühl, dass ihr Kind „nicht mitkommt“.
Im Mittelpunkt der Förderung steht kein fertiges „Therapieprogramm“, sondern die Beziehung zwischen Fachkraft und Kind, aber auch zu den Eltern. Die Förderung ist spielerisch und orientiert sich an den Bedürfnissen des Kindes. Positive Bestärkung, Motivation und Sicherheit sind dabei die Schlüssel – genauso wie Zeit, Geduld und ein feinfühliger Blick für kleine Fortschritte.
„Die Betreuung ergänzt unsere Arbeit mit intensiven Einzelfördereinheiten. Sie schafft Sicherheit, auch bei Arztbesuchen oder SPZ-Terminen und hilft dort, wo Sprachbarrieren bestehen. Als Bindeglied zwischen Kita, Schule und Elternhaus ist sie eine Bereicherung für alle Seiten. Besonders hilfreich ist auch der Blick, den die Fachkräfte durch ihre Hausbesuche mitbringen.“
Kita Sankt Martin, Seelze
Verlässliche Partner im Alltag der Kinder
Seit Anfang der 2000er Jahre arbeiten wir verstärkt mit Kindertagesstätten in der Region zusammen. In Wunstorf, Neustadt, Barsinghausen, Garbsen und Seelze gibt es inzwischen zahlreiche Kooperationen. Viele Kinder werden dort begleitet, wo sie einen großen Teil ihres Alltags verbringen – in der Gruppe, im Spiel, im Kontakt mit anderen.
Kita-Fachkräfte schätzen die Zusammenarbeit ebenso wie Eltern – vor allem, wenn Frühförderung und Kita-Team im engen Austausch stehen und sich ergänzen. Im Idealfall stimmen sich auch Kinderärzt*innen und andere Fachstellen mit ab. So entsteht ein stabiles Netzwerk rund um das Kind.
In manchen Fällen hilft die Frühförderung auch, bis ein Platz in einer integrativen oder heilpädagogischen Einrichtung frei wird. Für die Familien bedeutet das: verlässliche Begleitung in einer oft herausfordernden Lebensphase.
In der Region verankert
Heute – 50 Jahre nach ihrer Gründung – ist die heilpädagogische Frühförderung der Lebenshilfe Seelze ein fest verankerter Bestandteil in der Region; fachlich fundiert, menschlich zugewandt und flexibel in der Umsetzung. Im Zentrum unserer Arbeit steht immer das Kind mit seinen Stärken, seinem Potenzial, seinem Tempo, seiner Geschichte – und eine Familie, die Verständnis und Unterstützung braucht.
„Frühförderung ist ein Geschenk für Kinder und Eltern: Die Kinder werden individuell und liebevoll in der Kita und zu Hause gefördert. Die Eltern erhalten den nötigen Input, was sie zu Hause mit Spiel, Spaß und Struktur beitragen können. Herzlichen Dank für 50 Jahre Frühförderung und viele Jahre bester Zusammenarbeit.“
Petra Merkt, Region Hannover
