Heilpädagogisches Reiten erweitert das Angebot der Frühförderung

Heilpädagogisches Reiten ist eine besondere Förderung, die individuell an die Bedürfnisse des Kindes angepasst wird. Seit Anfang 2023 bietet die Lebenshilfe Seelze diese Therapieform an. Die Arbeit mit dem Pferd fördert das Kind ganzheitlich: körperlich, emotional, geistig und sozial.

Ein Beitrag von Marion Krause, Heilpädagogische Frühförderung, Lebenshilfe Seelze

Die Beziehung zum Pferd spielt beim Heilpädagogischen Reiten die entscheidende Rolle. Das Lernen und die Erfahrung mit dem Pferd können sowohl einzeln als auch in der Gruppe stattfinden, wobei die persönliche und soziale Entwicklung oberstes Ziel der Förderung ist. Dabei setzen wir auf den direkten Kontakt und Umgang mit dem Pferd: durch das Pflegen des Pferdes, durch Übungen am und auf dem geführten Pferd sowie durch die Arbeit im Stall.

Durch die unterschiedlichen Gangarten, Bewegungsabläufe und seinen großen warmen Körper bietet das Pferd eine Vielzahl von natürlichen Reizen, die hervorragend für den Prozess der Förderung genutzt werden können. Pferde vermitteln Geborgenheit, laden zur Freundschaft ein, akzeptieren uns so wie wir sind und machen Lust auf Bewegung. Das natürliche Bedürfnis mit Tieren umzugehen und der spielerische Umgang mit ihnen wird pädagogisch und therapeutisch genutzt. Der Beziehungsaufbau von Kind, Pferd und Reitpädagogin schafft Vertrauen und bildet die Basis für alle weiteren Lerninhalte. Die Freude am Pferd fördert die Motivation zu lernen. Die Kinder erweitern ihre Kompetenzen und Möglichkeiten. Sie entwickeln Stärken, Defizite werden ausgeglichen.

Durch die Erfahrung beim Heilpädagogischen Reiten werden sowohl diese Eigenschaften gestärkt als auch die Wahrnehmung geschult, die Grob- und Feinmotorik, das Gleichgewicht und die Körperwahrnehmung verbessert. Die tiefreichenden positiven Erfahrungen werden auf den Alltag übertragen. Der Beziehungsaufbau von Kind, Pferd und Reitpädagogin schafft Vertrauen und bildet die Basis für alle weiteren Lerninhalte. Gemeinsam putzen wir das Pferd, spielen, erkunden die Natur und erleben Gemeinschaft. Ganz nebenbei erlernen die Kinder dabei alltägliche Dinge wie Farben und Formen, Zahlen und Mengen, Regelverständnis und sozialer Umgang.

Ziele des Heilpädagogischen Reitens

Körperlich: Verbesserung von Gleichgewicht, Aufrichtung, Grob- und Feinmotorik, Körperschema und Koordination. Regulierung des Muskeltonus. Stärkung von Kraft und Ausdauer, Abbau von Spannungen.

Sensorisch: Bessere Wahrnehmungsverarbeitung, sowohl bei Berührungsreizen, Eigenwahrnehmung und Gleichgewichtsreizen als auch bei visuellen und auditiven Reizen.

Emotional: Stärkung des Selbstwertgefühls, Einlassen auf Nähe, Förderung von innerer Ruhe und Entspannung, Stärkung des ICH, Entwickeln von Mut und Selbstvertrauen, Abbau von Ängsten und Aggressionen.

Kognitiv: Verbesserung von Konzentration, Ausdauer und Aufmerksamkeit. Förderung der Sprachentwicklung und der Vorstellungsfähigkeit. Reizleitungen werden aktiviert, Verknüpfungen zwischen den Nervenzellen gebildet.

Sozial: Kontaktbereitschaft, Beziehungsaufbau, Tierliebe, Fürsorglichkeit, Verantwortungsgefühl, Einfühlungsvermögen und Durchsetzungsfähigkeit werden gestärkt, verbale und nonverbale Kommunikation gefördert. Das Kind erfährt Grenzen und Strukturen und stärkt seine Teamfähigkeit.

Das Heilpädagogische Reiten wird mit Mitteln der WGH Stiftung (Wohnungsgenossenschaft Herrenhausen) gefördert. Ziel der gemeinnützigen Stiftung ist es, das soziale Engagement der WGH-Herrenhausen zu stärken, das Miteinander zu fördern und die Solidarität innerhalb einer Gemeinschaft auszubauen. Einer der Kernbereiche der Stiftungsarbeit ist die Jugendhilfe in Form von Projektförderung.

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