Seminar Medienkompetenz für Menschen mit Behinderungen: Digitale Medien verstehen und anwenden

Teilhabe fördern und Barrieren abbauen – das ist der Anspruch der Lebenshilfe Seelze. Dazu gehört auch der Umgang mit digitalen Medien. „Die Digitalisierung ist für uns ein wichtiges Thema, mit dem wir uns in mehreren Projekten beschäftigen“, sagt Kathrin Schümann, Innovationsmanagerin der Lebenshilfe Seelze. Damit digitale Teilhabe gelingt, braucht es allerdings barrierefreie Zugänge und die entsprechende Medienkompetenz. Um die ging es bei einer zweitägigen Schulung, die die Lebenshilfe zusammen mit dem PIKSL Labor Mitte Januar veranstaltete.

Digitale Medien sind ein selbstverständlicher Teil unseres Lebens. Auch für Menschen mit Behinderung können sie eine echte Bereicherung sein und dabei helfen, Einschränkungen im Alltag zu überwinden. Mit Bild- und Sprachnachrichten können sie leichter kommunizieren oder Informationen abfragen. Im Idealfall tragen digitale Medien zu mehr Teilhabe und einer inklusiven Gesellschaft bei. „Soziale Netzwerke, wie Facebook, Instagram, YouTube und TikTok ermöglichen nicht nur mehr Teilhabe am öffentlichen und kulturellen Leben, sondern bergen auch Gefahren und können Ausgrenzung provozieren“, sagt Kathrin Schümann. „Um so wichtiger ist, Menschen mit Behinderung zu befähigen, digitale Medien zu verstehen, Inhalte zu bewerten und verschiedene Angebote richtig zu nutzen.“

Digitale Teilhabe erleichtern

Mitte Januar fanden hierzu, in Kooperation mit dem PIKSL Labor Hildesheim, unterschiedliche Seminare statt. In den Lebenshilfe-Schulungsräumen in Holtensen beschäftigten sich an zwei Tagen insgesamt zwölf Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit dem Thema. Im ersten Seminar erhielten sie Einblicke in die Anwendung von Social Media und lernten unterschiedliche Plattformen kennen. Am zweiten Seminartag beschäftigten sie sich mit den Risiken, wie Falschmeldungen (Fake News) und Hetze im Netz (Hate Speech) – und wie man damit umgeht.

Wissensvermittlung auf Augenhöhe

Das Besondere der inklusiven PIKSL-Schulungen ist die Wissensvermittlung auf Augenhöhe. Ein Merkmal: Die Seminare werden im Tandem geleitet. Das bedeutet, Personen mit und ohne Behinderung erklären die Inhalte gemeinsam. Die beiden PIKSL-Referenten Jasmin Rosdaß und Steffen Lange haben selbst eine Behinderung.  „Sie wissen am besten, worauf es bei der digitalen Teilhabe ankommt und wie Menschen mit Beeinträchtigung von den Möglichkeiten digitaler Medien profitieren können“, sagt PIKSL-Schulungsleiter Alexander Pippert, der die beiden während des Seminars unterstützt hat. „Aus eigener Erfahrung wissen sie, wie man Barrieren um Umgang mit digitalen Medien abbaut. Daher sind sie auch an der inhaltlichen Gestaltung der Schulungen maßgeblich beteiligt.“ Mit vielen Beispielen haben sie den Teilnehmenden erklärt, wie sie beispielsweise Falschmeldungen erkennen können oder wie man sich vor Hassreden schützen kann. Jedem Teilnehmenden stand während der Seminare ein Tablet zur Verfügung.

PIKSL-Labore

PIKSL ist eine Marke der IGL gGmbH aus Düsseldorf. PIKSL steht für „Personenzentrierte Interaktion und Kommunikation für mehr Selbstbestimmung im Leben.“ Ziel ist es, Menschen mit Behinderung den barrierefreien Zugang zu digitalen Medien zu ermöglichen und damit gesellschaftliche Teilhabe zu erleichtern. PIKSL arbeitet bundesweit mit unterschiedlichen Trägern der Sozialbranche zusammen, diese gründen eigene PIKSL-Labore im Rahmen eines Social-Franchising-Modells und werden dabei durch PIKSL begleitet und unterstützt. Träger des PIKSL Labors in Hildesheim ist die Diakonie Himmelsthür e.V.

Weitere Infos: piksl.net

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